Warum Fassadenbegrünung wichtig ist

Begrünte Fassaden, wie hier in Wien, wirken als natürliche Klimaanlage und verschönern das Stadtbild.

Immer heißere Sommer und dichter verbaute Städte stellen Wien vor Herausforderungen im Klimaschutz und bei der Lebensqualität. Fassadenbegrünung – also das Begrünen von Hauswänden mit Pflanzen – bietet hier eine effektive und nachhaltige Lösung. Begrünte Wände verbessern das Stadtklima sowohl innerhalb der Gebäude als auch in der unmittelbaren Umgebungsmartcity.wien.gv.at. Sie spenden Schatten, kühlen durch Verdunstung und beleben das Erscheinungsbild von Straßenzügen. Die Vorteile einer begrünten Fassade sind vielfältig:

  • Kühlung des Mikroklimas: Kletterpflanzen beschatten die Wand und verdunsten Wasser, was die Fassadentemperatur deutlich senkt. Eine dichte Pflanzenhülle wirkt so als “natürliche Klimaanlage” und verhindert, dass sich Mauern in der Sonne extrem aufheizenumweltberatung.at. Studien zeigen, dass begrünte Fassaden die Oberflächentemperatur eines Gebäudes um bis zu 12–20 °C senken könnenclimate-service-center.de. In begrünten Straßenzügen wurden sogar gefühlte Temperatursenkungen von bis zu 13 °C simuliertoekoloewe.de – spürbare Abkühlung an heißen Tagen.
  • Bessere Luftqualität: Das Laub filtert Schadstoffe und Feinstaub aus der Luft. Eine grüne Fassade fungiert durch ihr dichtes Blattwerk als natürliche Luftreinigungsanlage, bindet Kohlendioxid und produziert Sauerstoffumweltberatung.at. Gerade an vielbefahrenen Straßen kann dies die lokale Luftgüte verbessern.
  • Energieeinsparung: Immergrüne Rankpflanzen haben einen isolierenden Effekt. Im Winter kann eine bewachsene Wand Wärmeverluste mindern und Heizkosten sparen. Im Sommer bleibt die Fassade kühler und die Räume dahinter heizen sich weniger aufumweltberatung.at. So verringert Begrünung den Bedarf an Klimaanlagen und unterstützt die Energieeffizienz eines Gebäudes.
  • Schutz der Bausubstanz: Eine durchdacht angelegte Pflanzendecke dient der Fassade als natürlicher Schutzschild gegen Witterung. Sie fängt Schlagregen auf und reduziert die UV-Strahlung auf der Wandoberflächeumweltberatung.at. Dadurch verlängert sich die Lebensdauer des Fassadenanstrichs und -putzes, da Temperaturschwankungen und Feuchtigkeit abgepuffert werden. Studien belegen, dass begrünte Außenwände deutlich geringeren thermischen und wetterbedingten Belastungen ausgesetzt sindclimate-service-center.de.
  • Lärmdämmung: Begrünte Wände schlucken Schall. Das dicke Laub dämpft Schallwellen und kann so den Straßenlärm im Gebäudeinneren reduzierenumweltberatung.at. An stark befahrenen Straßen bedeutet dies spürbar mehr Ruhe für die Bewohner.
  • Biodiversität fördern: Fassadenbegrünungen schaffen Lebensraum für städtische Tierwelt. In dicht verbauten Gebieten finden Vögel, Schmetterlinge und Insekten an begrünten Wänden Nahrung und Unterschlupfumweltberatung.at. Blühende Kletterpflanzen bieten Nektar für Bienen und Schmetterlinge; dichtes Efeu kann Nistplätze für Vögel bereithalten. So entstehen grüne Trittsteine für die Natur in der Stadt.
  • Attraktives Stadtbild: Eine grüne Fassade wertet ein Gebäude optisch auf. Pflanzenkleider an Hauswänden gelten als ästhetisch ansprechend und steigern die Attraktivität der Immobilieumweltberatung.at. Begrünte Gebäude beleben das Straßenbild und sorgen für ein freundlicheres, naturnahes Ambiente im Viertelumweltberatung.at. Gerade in historischen Städten wie Wien, wo das Auge oft graue Fassaden sieht, bringen Kletterpflanzen angenehme Farbwechsel mit sich (z. B. grünes Laub im Sommer, buntes Herbstlaub beim Wilden Wein).
  • Mehr Lebensqualität im Quartier: Grünfassaden erhöhen die Aufenthaltsqualität in dichten Stadtgebietenumweltberatung.at. Begrünte Straßen wirken einladender, was sogar wirtschaftliche Effekte haben kann – etwa dass Passant:innen sich wohler fühlen und lokaler Handel profitiertstores-shops.de. Zudem haben Studien gezeigt, dass urbanes Grün Stress reduziert und das Wohlbefinden steigertstores-shops.de.

All diese Vorteile haben dazu geführt, dass die Stadt Wien Fassadenbegrünung aktiv fördert. Wien unterstützt die Begrünung von Gebäuden finanziell: Straßenseitige Fassadenbegrünungen werden derzeit mit bis zu 10.000 € bezuschusstots.at. Selbst Begrünungen auf privaten Innenhöfen oder Hinterfassaden können bis zu 5.000 € Förderung erhaltenots.at. Außerdem gibt es kostenlose Beratung durch Expert*innen – ein Service der Umweltschutzabteilung (MA 22) in Kooperation mit DIE UMWELTBERATUNGots.at. Kurz: Fassadenbegrünung ist ein wichtiger Baustein in Wiens Klimastrategie und bietet einen Gewinn für alle – Hausbesitzer:innen, Bewohner und die Stadt als Ganzes.

Im folgenden Leitfaden erfahren Sie, wie man eine Fassade begrünen kann, worauf dabei zu achten ist und welche Unterstützung es in Wien gibt. Sowohl private Hauseigentümer:innen als auch Entscheidungstragende in Stadt und Bezirk finden hier Argumente und konkrete Empfehlungen, um Wien’s Wände grüner zu machen.

Anleitung für Eigentümer:innen: So begrünen Sie Ihre Fassade

Eine Fassadenbegrünung kann in vielen Fällen auch von Privatpersonen geplant und umgesetzt werden. Wichtig ist eine gute Vorbereitung und passende Auswahl der Begrünungsart für Ihr Gebäude. In diesem Abschnitt erfahren Sie, welche Systeme es gibt, welche Materialien und Bedingungen nötig sind und wie Sie Schritt für Schritt vorgehen – von der Planung bis zur Pflege.

Mögliche Begrünungssysteme: Rankpflanzen vs. grüne Wände

Grundsätzlich unterscheidet man zwei Methoden der Fassadenbegrünungumweltberatung.at:

  • Bodengebundene Begrünung (Rankpflanzen vom Boden aus): Hier wachsen Kletterpflanzen im Erdreich oder in Pflanzgefäßen am Boden und erklimmen die Fassade von unten nach oben. Viele klassische Rankpflanzen können mehrere Meter hoch wachsen, jedoch ist die erreichbare Wuchshöhe begrenzt durch die Versorgung aus dem Bodenumweltberatung.at. Man unterscheidet dabei:
    • Selbstklimmer: Diese Pflanzen haften eigenständig an der Wand mittels Haftwurzeln oder Haftscheiben. Beispiele: Efeu (Hedera helix) als Wurzelkletterer oder Wilder Wein (Parthenocissus tricuspidata) als Haftscheiben-Kletterertruz-naturschutz.org. Sie benötigen keine Rankhilfen, breiten sich gleichmäßig aus und bilden oft eine dauerhafte, dichte Bewuchsdecke. Achtung: Selbstklimmer wachsen unkontrolliert an der Wand entlang, daher ist regelmäßiger Rückschnitt nötig, damit sie nicht in Fenster, Dachrinne oder unter Dachziegel wachsentruz-naturschutz.org.
    • Gerüstkletterpflanzen: Diese Kletterpflanzen können sich nicht selbst an glatten Wänden halten und brauchen ein Rankgerüst (Seile, Drähte, Gitter oder Latten) zur Unterstützungumweltberatung.at. Dazu zählen z. B. Ranker (mit Ranken oder Blattstielen wie Clematis-Arten oder Weinreben), Schlinger/Winder (die sich spiralförmig um Seile winden, z. B. Blauregen (Wisteria), Geißblatt, Hopfen) und Spreizklimmer (mit Dorn- oder Seitentrieben, die aufgelegt werden müssen, z. B. Kletterrosen, Brombeere)truz-naturschutz.orgtruz-naturschutz.org. Gerüstkletterpflanzen erlauben eine gezielte Begrünung: Man kann die Pflanzen lenken und begrenzen, weil sie nur entlang der angebrachten Hilfen wachsen. Das schützt auch die Wand – die Pflanzen berühren die Fassade selbst kaum.
  • Wandgebundene Begrünung (modulare Grünwände): Hier wird direkt an der Wand ein Begrünungssystem befestigt. Beispiele sind Pflanzmodule, -matten oder Tröge, die in verschiedenen Höhen an der Fassade montiert werdenumweltberatung.at. Diese sogenannten Living Walls bestehen aus vorgefertigten Elementen mit Substrat, in die eine Vielzahl an Pflanzen eingesetzt wird. Moderne modulare Systeme sind meist hoch technisiert: Sie haben eine hinterlüftete, wasserdichte Rückwand und oft ein automatisches Bewässerungs- und Nährstoffversorgungssystemstores-shops.de. Dadurch können auch Pflanzen wachsen, die keinen Bodenkontakt haben, etwa Farne, Gräser, Stauden oder Sedum-Arten (Fetthenne)henke-ag.de. Der Vorteil dieser Systeme ist die sofortige Wirkung – eine modulare Wand kann gleich dicht bepflanzt installiert werden und bietet eine große Artenvielfalt auf kleinem Raum. Allerdings sind sie aufwändiger in Installation und Pflege (regelmäßige Bewässerung, Techniküberwachung) und teurer in der Anschaffung (siehe Kosten weiter unten).

Welche Methode passt zu meinem Gebäude?
Für Ein- und Mehrfamilienhäuser werden häufig bodengebundene Begrünungen mit Rankpflanzen gewählt, da sie einfacher und kostengünstiger sind. Hier kann man mit vergleichsweise wenig Aufwand – z. B. ein oder zwei Kletterpflanzen plus Rankseile – bereits eine grüne Wand gestalten. Modulare Begrünungen eignen sich eher für größere Fassaden oder repräsentative Projekte, bei denen von Anfang an ein dichter Bewuchs gewünscht ist, oder wo am Boden kein Pflanzbeet möglich ist. Oft werden modulare Systeme bei Neubauten oder öffentlichen Gebäuden eingesetzt, da sie Teil der architektonischen Gestaltung sein können (z. B. vollflächig begrünte Wände als Blickfang).

In Wien gibt es auch Mischformen: Ein Beispiel ist das BeRTA-Modul (ein in Wien entwickeltes All-in-One-Paket), bei dem große Pflanztröge direkt an die Fassade montiert werden50gh.at. Darin wachsen Kletterpflanzen, die entweder an integrierten Rankhilfen emporwachsen oder frei hängen. Solche Systeme sind abnehmbar und erweiterbar und sogar auf gedämmten Fassaden einsetzbar50gh.at50gh.at. Sie kombinieren also bodengebundene und wandgebundene Begrünung: Die Versorgung erfolgt aus dem Trog, aber die Anbringung ist an der Wand. Für private Hausbesitzer:innen können solche vorgefertigten Lösungen hilfreich sein, da sie alle Komponenten enthalten – von der Halterung bis zur Pflanze – und oft ein einfacher Genehmigungsprozess dabei ist50gh.at. Allerdings kann man ähnliche Ergebnisse auch in Eigenregie erzielen, indem man selbst handelsübliche große Pflanzkübel und Rankgerüste anbringt (siehe DIY-Tipps weiter unten).

Geeignete Materialien und Voraussetzungen

Bevor Sie starten, prüfen Sie zunächst die Grundvoraussetzungen Ihres Hauses:

  • Intakte Bausubstanz: Die Fassade sollte unbeschädigt sein – keine Risse im Putz, keine feuchten Stellen und eine stabile Strukturumweltberatung.at. Falls die Wand Schäden hat, müssen diese vor einer Begrünung behoben werden. Pflanzen können sonst in Ritzen eindringen und Feuchtigkeit begünstigen. Besonders Selbstklimmer (z. B. Efeu) sind für rissigen Putz oder alte Ziegel problematisch: ihre Triebe suchen Dunkelheit und wachsen in Spalten oder hinter lockerem Putz, was diesen weiter ablösttruz-naturschutz.org. Auch auf Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) ohne spezielle Vorrichtung sollten Selbstklimmer nicht direkt haften, da sie die Dämmung beschädigen könntentruz-naturschutz.org. Hier sind Abstandskonstruktionen (Rankgitter mit Abstandshaltern zur Wand) das Mittel der Wahl. Merke: Wenn eine Fassade begrünt werden soll, darf sie keine Schäden aufweisentruz-naturschutz.orgtruz-naturschutz.org.
  • Tragfähigkeit und Befestigungspunkte: Planen Sie, wo und wie Sie Rankhilfen oder Module anbringen. Eine Ziegel- oder Betonwand kann Haken, Dübel und Rankseile gut halten. Bei gedämmten Fassaden braucht es spezielle Thermodübel oder Konsolen, die die Last ins Mauerwerk dahinter leiten, ohne Wärmebrücken zu schaffen. Rankgitter aus Metall oder Holz müssen sicher verankert sein (idealerweise in Fugen oder tragenden Teilen, nicht nur im Putz). Klären Sie auch, ob Ihr Balkon oder Dachrand die Last von hochwachsenden Pflanzen (z. B. ein schwerer Blauregen kann einige Kilogramm pro Meter wiegen) tragen kann. Große Pflanztröge sollten auf festem Untergrund stehen oder mit Metallkonsolen befestigt werden, die für das Gewicht (nasse Erde ist schwer!) ausgelegt sind. Gegebenenfalls einen Statiker zu Rate ziehen, wenn Unsicherheit besteht.
  • Sonnige vs. schattige Lage: Die Ausrichtung der Fassade bestimmt die Pflanzenauswahl. Südseiten bekommen viel Sonne und Hitze – hier gedeihen z.B. Wilder Wein, Kletterrosen oder auch mediterrane Kletterpflanzen gut. Nord- und Ostseiten sind schattiger und kühler, dort fühlen sich Efeu, Kletterhortensie oder Schlingknöterich wohl. Prüfen Sie auch die Windexposition – an zugigen Ecken brauchen Pflanzen und Rankhilfen mehr Stabilität.
  • Boden oder Pflanzgefäß: Gibt es direkt vor der Fassade einen Grünstreifen oder Gartenboden, in den gepflanzt werden kann? Ideal ist es, wenn man direkt ins Erdreich setzen kann: die Wurzeln haben unbegrenzten Platz und die Pflanze versorgt sich leichter. Oft ist jedoch der Boden im städtischen Bereich versiegelt (Asphalt, Pflaster). In solchen Fällen können Pflanzkübel oder Tröge genutzt werden. Diese sollten groß genug sein (mindestens 40–50 Liter Erde pro Pflanze, besser mehr) und frostfest (damit sie im Winter nicht springen). Übliche Materialien sind etwa Kunststoff (PE) oder Faserzement-Tröge – diese sind langlebig. Achten Sie auf Abflusslöcher, damit keine Staunässe entsteht. Wenn Platz am Gehsteig benötigt wird (öffentlicher Grund), ist eine Genehmigung der Stadt erforderlich; oft wird aber lieber ein Beetstreifen entlang der Fassade entsiegelt und bepflanzt, was sogar gefördert wird (Stichwort Entsiegelungsmaßnahmen, die Wien neuerdings extra unterstütztots.at).
  • Wasseranschluss/Bewässerung: Überlegen Sie, wie die Pflanzen gegossen werden. Kletterpflanzen im Boden brauchen nach Anwachsen meist nur noch bei längeren Trockenperioden Wasser. Pflanzen in Trögen und modulare Wandsysteme hingegen sind vollständig auf regelmäßige Bewässerung angewiesen, da ihr Erdvolumen begrenzt ist. Ideal ist ein in der Nähe befindlicher Wasserhahn. Für Komfort kann ein Tropfbewässerungssystem mit Zeitschaltuhr installiert werden. Das ist insbesondere bei Living Walls sinnvoll – manche Systeme kommen sogar mit automatischer Bewässerungsanlage. Bei DIY-Lösungen reicht oft ein einfacher Perlschlauch entlang der Pflanzreihe, angeschlossen an einen Zeitschalt-Timer. Wichtig: Denken Sie an das Entleeren der Bewässerungsanlage im Winter, damit nichts einfriert.
  • Pflege-Zuständigkeit: Schon in der Planungsphase sollte klar sein, wer die Pflege übernimmtumweltberatung.at. Haben Sie als Eigentümer:in selbst einen grünen Daumen und ausreichend Zeit? Oder soll eine Fachfirma periodisch nach dem Rechten sehen? In einer Wohnungseigentümergemeinschaft sollte am besten eine Person oder ein Dienstleister benannt werden, der Schnitt, Dünger und Kontrolle der Befestigungen übernimmtumweltberatung.at. Mehr dazu im Wartungs-Teil unten.

Kurz gesagt: Mit einer soliden Bestandsaufnahme – Ist meine Fassade geeignet und welche Ressourcen (Platz, Wasser, Tragkraft) habe ich? – legen Sie den Grundstein für ein erfolgreiches Begrünungsprojekt. Oft kann eine Erstberatung helfen: Die Stadt Wien bietet eine kostenfreie Beratung für Gebäudebegrünung, bei der Expert:innen die Machbarkeit an Ihrem Objekt einschätzenots.at.

Welche Fassaden eignen sich? (Bauweise, Material, Denkmalschutz)

Nicht jede Wand ist gleich geeignet für jede Begrünung. Hier einige spezielle Hinweise:

  • Ziegel- und Betonfassaden: Massive Mauern aus Ziegel oder Beton vertragen Begrünung in der Regel sehr gut. Selbstklimmer wie Efeu haften gut auf rauen Ziegelwänden und fügen intaktem Mauerwerk keinen Schaden zu, solange keine Risse vorhanden sind. Beton oder Sichtmauerwerk ist robust und kann auch tragende Haken für Gerüste aufnehmen. Bei Betonfassaden ggf. aufpassen, dass Stahlbewehrung nicht durch falsches Dübeln freigelegt wird – am besten mit Dübeln, die nur in die äußere Schicht gehen.
  • Verputzte Fassaden: Putz bietet optisch oft ein glattes Bild, doch hier ist Vorsicht geboten, insbesondere bei altem oder rissigem Putz. Selbstklimmer sollten auf empfindlichem Putz (besonders Wärmedämmputz) vermieden werdentruz-naturschutz.org, da ihre Haftorgane den Putz direkt angreifen können. Besser sind hier Kletterhilfen mit geringem Wandabstand (einige Zentimeter), sodass die Pflanzen die Wand begrünen, aber nicht unmittelbar darauf haften. Ein einfacher Drahtspannrahmen kann z.B. vor eine Putzwand gesetzt werden. Moderne, glatte Putze (oder auch Glasfassaden) sind übrigens oft zu glatt für Selbstklimmer – Efeu & Co. finden dort keinen Halttruz-naturschutz.org. Hier bleibt ohnehin nur die Variante mit Gerüstkletterpflanzen.
  • Gedämmte Fassaden (WDVS): Viele Gebäude haben eine außenliegende Wärmedämmung aus Polystyrol o.ä. Unter dieser dünnen Putzschicht ist der Untergrund nicht sehr tragfähig. Für Begrünung heißt das: Direkte Belastung meiden. Lösung: spezielle Dübel, die durch die Dämmung bis ins Mauerwerk reichen, um daran Rankseile zu spannen. Es gibt fertige Systeme (mit Distanzhülsen), die keine Kältebrücke bilden. Auch freistehende Rankgerüste, die etwas vor der gedämmten Wand platziert werden (z.B. auf eigenen Stützen), können genutzt werden. Vorteil: Diese Konstruktionen sind reversibel und beschädigen die Dämmung nicht. Tatsächlich wurde das oben erwähnte BeRTA-Begrünungsmodul genau für solche Fälle entwickelt – es ist auf allen Bestands- und Neubaugebäuden anwendbar, auch bei Fassadendämmung50gh.at50gh.at, da es ohne schwere Eingriffe montiert wird.
  • Historische und denkmalgeschützte Fassaden: Bei Gebäuden unter Denkmalschutz ist eine Begrünung besonders sensibel. Hier müssen Eigentümer:innen Genehmigungen vom Bundesdenkmalamt einholen, bevor z.B. eine Rankhilfe befestigt oder eine Selbstranker-Pflanze angepflanzt wird. Oft wird eine Fassadenbegrünung bei historischen Fassaden nur erlaubt, wenn sie das Erscheinungsbild nicht nachhaltig verändert und rückstandsfrei entfernbar ist. Das heißt meist: keine selbsthaftenden Pflanzen, sondern nur Begrünung mit Rankhilfen. Diese sollten dezent gestaltet sein (z.B. filigrane Seilsysteme) und an den Fugen oder nicht sichtbaren Stellen verankert. In Wien gibt es positive Beispiele, wo auch Altbauten begrünt wurden – hier ist die Zusammenarbeit mit Fachplanern und Denkmalschutz wichtig. Tipp: Bei historischen Häusern zuerst unverbindlich beim Bundesdenkmalamt oder der MA 19 (Architektur und Stadtgestaltung) nachfragen, ob und in welcher Form eine Begrünung vorstellbar ist. Manchmal können kleine Änderungen (andere Befestigungspunkte, spezielle Pflanzenauswahl) den entscheidenden Unterschied machen.
  • Hauseigentümergemeinschaften: Wenn Sie in einem Mehrparteienhaus wohnen (z.B. Gründerzeithaus) und die Fassade begrünen möchten, benötigen Sie die Zustimmung aller (oder der Mehrheit) der Eigentümer und ggf. der Hausverwaltung. Hier empfiehlt sich, die Vorteile (siehe Kapitel 4) hervorzuheben und eventuell ein professionelles Konzept vorzulegen, um Bedenken (Feuchtigkeit, Instandhaltung) auszuräumen. Die Stadt Wien stellt Infomaterial bereit, das man seinen Miteigentümern zeigen kann, etwa Folder mit häufigen Fragen zur Fassadenbegrünungumweltberatung.at.

Was kostet es? – Kosten und DIY-Optionen

Die Kosten für eine Fassadenbegrünung können stark variieren, je nach System und Umfang. Grundsätzlich gilt:

  • Bodengebundene Begrünung (einfache Kletterpflanzen vom Boden): Am günstigsten. Wenn Sie selbst Pflanzgruben ausheben oder Kübel aufstellen und Rankhilfen spannen, liegen die Materialkosten relativ niedrig. Selbstklimmer direkt an der Wand kosten praktisch nur die Pflanze selbst (10–50 € je nach Größe) und ggf. etwas Rankgitter für kritische Bereiche. Gerüstkletterpflanzen mit Rankhilfen erfordern zusätzlich Seile/Gitter und Befestigungen. Pro Quadratmeter begrünter Wandfläche kann man hier etwa 15–50 € an Kosten rechnen (Eigenleistung vorausgesetzt)henke-ag.de. Bei professioneller Ausführung oder aufwändigeren Gerüsten steigen die Kosten, aber liegen meist noch unter 100 €/m².
  • Indirekte Begrünung mit Rankhilfen (professionell installiert): Sobald spezielle Rankgerüst-Konstruktionen oder architektonische Lösungen ins Spiel kommen, können die Kosten auf 100–300 € pro m² kletternhenke-ag.de. Dies umfasst dann hochwertige Materialien (Edelstahlseile, Abstandhalter, etc.) und oft die Arbeit eines Fachbetriebs. Beispiele wären begrünte Fassaden an Bürogebäuden mit Designer-Rankhilfen oder sehr hohen Fassaden, wo Gerüstbau zur Montage nötig ist.
  • Modulare wandgebundene Systeme (Living Wall): Dies ist die kostenintensivste Variante. Hier müssen Module, Bewässerungstechnik, Pumpe, Sensoren etc. angeschafft und montiert werden. Laut Erfahrungswerten liegen solche Lösungen etwa bei 500–1000 € pro m² Wandflächehenke-ag.de. Eine einzelne Grünmodul-Einheit (z.B. ein Pflanztrog mit Rankhilfe, wie das erwähnte Wiener Modul) kostet ca. 700–800 € komplett. Allerdings können davon mehrere Quadratmeter Wand begrünt werden (ein Modul begrünt typischerweise 4–8 m² Fassade). Die Stadt Wien bezuschusst solche Module: pro Modul können bis zu ~1.200 € Förderung fließenberta-modul.at, was einen großen Teil der Kosten abdecken kann. Insgesamt aber bleiben Living Walls ein merklicher Investitionsposten.
  • Nebenkosten und Aufwand: Vergessen Sie nicht, Planungs- und ggf. Genehmigungskosten zu berücksichtigen. Eine einfache Hausbegrünung braucht meist keine Architektenplanung – man kann mit Beratungsgesprächen (oft kostenlos oder gefördert) auskommen und dann eigenständig kaufen & pflanzen. Wer unsicher ist, kann aber eine Fachfirma für ein Konzept beauftragen (Kosten variabel, eventuell ein paar hundert Euro). Falls ein Statikgutachten erforderlich ist (bei schweren Modulen oder Eingriffen in Tragwerk), kommen weitere Kosten hinzu. Ebenso kann die Gerüststellung zur Montage (bei hohen Häusern) ins Geld gehen – bei DIY-Arbeiten evtl. eine Arbeitsbühne mieten.

DIY-Tipps: Für viele Einfamilienhäuser oder kleinere Mehrparteienhäuser ist Eigenleistung gut möglich. Das reduziert die Kosten erheblich. Hier einige Spartipps:

  • Pflanzen in regionalen Baumschulen kaufen und selbst einpflanzen, anstatt teure ausgewachsene Exemplare liefern zu lassen.
  • Rankhilfen selber bauen: z.B. Gerüstspannseile aus dem Baumarkt (Edelstahlseil, Klemmen, Ösenschrauben) oder ein einfaches Holzgitter montieren. Bereits 100–200 € in Baumaterial können reichen, um eine größere Wand mit Seilen zu überspannen. Achten Sie aber auf witterungsbeständige Materialien (rostfreier Stahl, verzinkte Schrauben oder wetterfeste Hölzer).
  • Pflanzkübel clever einsetzen: Anstatt Spezialtröge anfertigen zu lassen, können große Mörtelkübel oder Regentonnen versenkt und verkleidet werden. Wichtig ist Drainage und genügend Volumen. Im Notfall tun es auch Weinfässer oder ähnliche Gefäße als Blickfang.
  • Gemeinschaftsaktion im Grätzl: Fragen Sie Nachbarn, ob sie auch begrünen wollen. Sammelbestellungen von Pflanzen oder Seilsystemen können Rabatte bringen. Vielleicht lässt sich auch gemeinsam ein Handwerker engagieren, der an einem Tag mehrere Häuser ausstattet – das spart Anfahrtskosten.

Denken Sie daran: Die Förderung der Stadt Wien kann viele Kosten erheblich reduzieren. Bis zu 100 € pro m² werden gezahlt (max. 10.000 €) für straßenseitige Fassadenbegrünunggbstern.atheute.at. Private (innenhofseitige) Begrünungen werden bis 5.000 € unterstütztots.at. Informieren Sie sich vorab über die Fördervoraussetzungen – oft muss der Antrag vor dem Start gestellt werden. Meist verlangt die Förderung einen Begrünungsplan und Kostenvoranschläge. Nutzen Sie also diese finanzielle Hilfe, um die Investitionskosten zu senken.


Seitentipp: Guerilla-Begrünung – Wenn’s mal schnell gehen soll

Nicht immer braucht es Förderanträge, Statikgutachten und große Budgets. Manchmal reicht auch ein bisschen Kreativität, Mut und Erde im Gepäck – Guerilla-Begrünung ist die heimliche Schwester der offiziellen Fassadenbegrünung und bringt Grün dorthin, wo es fehlt – oft unangekündigt, aber liebevoll gemacht.

Was ist Guerilla-Begrünung?

Unter Guerilla Gardening versteht man das inoffizielle, oft nächtliche oder spontane Bepflanzen von öffentlichen oder vernachlässigten Flächen. Bei der Fassaden-Guerilla geht es darum, kleine grüne Impulse an grauen Wänden zu setzen – ohne auf Bewilligungen oder große Planungen zu warten.

Wie könnte das aussehen?

  • Rankpflanzen in mobilen Kübeln: Stelle große Blumentröge mit Kletterpflanzen (z. B. Hopfen, Clematis, Kapuzinerkresse) an leerstehende Hauswände. Mit einer einfachen Rankhilfe (z. B. Bambusstangen oder Gitter) können die Pflanzen in die Höhe wachsen – die Fassade bleibt unberührt.
  • Seilsysteme an Bauzäunen oder Gittern: Ziehe zwischen Pfosten oder Zäunen Rankhilfen und pflanze unten Bodendecker oder Schlinger. So entstehen „temporäre grüne Wände“.
  • Samentütchen verschenken: Verteile bei Nachbarn oder auf Märkten Samen für Wilde Weinreben, Kapuzinerkresse oder Feuerbohne – mit Anleitung: „Wenn du willst, dass Wien grüner wird – fang bei deinem Fenster an.“
  • Moos-Graffiti: Wer kreativ werden will, kann mit Moos-Mischungen (Joghurt + Moos + Zucker + Wasser) Wände bemalen – das sogenannte Ökograffiti wächst dann mit der Zeit weiter.
  • Begrünte Fahrradständer & Pfosten: Nutze leerstehende Gitter, Zäune oder Pfosten als vertikale Beetfläche – mit ein paar Kletterpflanzen und Schnüren entsteht eine kleine „Wandflora“ mitten im Gehweg.

Worauf achten?

  • Immer respektvoll mit fremdem Eigentum umgehen – nichts bohren, nichts beschädigen.
  • Besser: an leerstehenden, vernachlässigten oder ohnehin entsiegelten Stellen arbeiten.
  • Auch bei Guerilla-Projekten gilt: Pflege mitdenken! – einmal gepflanzt = dauerhaft Verantwortung.

Warum Guerilla?

Weil es unmittelbar sichtbar ist. Weil es ein Statement macht, dass Stadtgrün nicht immer warten muss. Und weil viele solcher Mikro-Aktionen eine große Wirkung entfalten können – fürs Klima, fürs Auge und für das kollektive Bewusstsein.

Schritt-für-Schritt: Umsetzung einer Fassadenbegrünung

Wenn die Planung steht, geht es an die konkrete Umsetzung. Die folgenden Schritte leiten Sie von der Idee bis zur fertig begrünten Wand:

  1. Planung und Beratung einholen: Starten Sie mit einer Skizze oder Idee, welche Wand begrünt werden soll und wie viel Fläche Sie bedecken möchten. Machen Sie Fotos Ihres Gebäudes und markieren Sie mögliche Stellen für Pflanzen und Rankhilfen. Nutzen Sie dann Beratungsangebote: Die Umweltberatung Wien bietet z.B. eine kostenlose Erstberatung anots.at. Dabei können Sie klären, welche Pflanzen passen, ob eine Bewilligung nötig ist und welche Förderung Sie bekommen können. Holen Sie auch die Zustimmung anderer Eigentümer ein, falls nötig, und klären Sie rechtliche Punkte (Denkmalschutz, Baubehörde – in Wien sind kleine Fassadenbegrünungen meist genehmigungsfrei, bei größeren Installationen oder Eingriffen in den Gehsteig braucht es aber eine Bewilligung).
  2. Passendes System und Pflanzen auswählen: Entscheiden Sie sich auf Basis der Beratung und Ihrer Rahmenbedingungen für ein Begrünungssystem. Wollen Sie Selbstklimmer einsetzen? Dann wählen Sie robuste, standortgerechte Arten (Efeu für Schatten, Wilder Wein für Sonne, Kletterhortensie für Halbschatten usw.). Oder bevorzugen Sie Gerüstkletterpflanzen? Dann planen Sie eine Rankhilfe ein und wählen z.B. Clematis, Geißblatt, Trompetenblume, Kletterrose oder Blauregen – je nach Geschmack und Standort. Bei modularen Systemen definieren Sie, welche Module und welche Pflanzen (Stauden, Gräser, Farne, immergrün oder saisonal) zum Einsatz kommen. Tipp: Achten Sie auf winterharte und möglichst pflegeleichte Sorten. In Wien bewährte Kletterpflanzen sind z.B. Wilder Wein (Parthenocissus quinquefolia) – wegen seiner tollen Herbstfärbung – oder Clematis vitalba (Wildrebe) als rasch wachsender Ranker. Auch Geißblatt (Lonicera) ist beliebt für duftende Blüten. Für immergrünes Laub im Winter sorgt Efeu oder Immergrünes Geißblatt.
  3. Material besorgen: Nun kaufen oder bestellen Sie alle nötigen Materialien. Dazu gehören:
    Machen Sie sich eine Checkliste. Oft bieten Fachbetriebe auch All-in-One-Pakete an – in Wien zum Beispiel wurde das BeRTA-Paket entwickelt, das alle Komponenten enthält (Trog, Erde, Pflanze, Gerüst, Montage)50gh.at. Sie können entscheiden, ob Sie so ein Paket nutzen (das dann meist von Profis aufgebaut wird) oder mit Einzelteilen selbst tätig werden.
    • Pflanzen: oft in Baumschulqualität als Topfpflanze erhältlich (bei Selbstklimmern ruhig etwas größer nehmen, 1–2 m hoch, damit die Wand schneller bedeckt wird).
    • Rankhilfen: z.B. Edelstahldrahtseile (3–5 mm dick) mit Spannschrauben, Metallgitter oder stabile Kunststoffgitter, je nach System. Auch Schrauben, Dübel, Abstandshalter gehören dazu. Beachten Sie: Bei hoher Begrünung an Mehrgeschossbauten werden häufig professionelle Seilsysteme verwendet, die man als Set kaufen kann.
    • Befestigungsmaterial: Leiter, Bohrmaschine mit passendem Bohrer (Steinbohrer für Mauerwerk), Schraubenschlüssel für Spannschrauben, ggf. Gerüst wenn Arbeiten in großer Höhe (>3 m) anstehen. Sicherheit geht vor – evtl. Fachfirma für sehr hohe Montage beauftragen.
    • Pflanzsubstrat: Gute Erde, ggf. mit Tongranulat gemischt für langfristige Struktur, falls Sie in Kübel pflanzen.
    • Bewässerung: Gießkanne reicht bei kleiner Begrünung. Für Komfort: Gartenschlauch oder Tropfschlauch plus Zeitschaltuhr.
  4. Vorbereitung der Fassade: Bevor gepflanzt wird, bereiten Sie die Wand vor. Bringen Sie die Rankhilfen oder Halterungen an, solange noch kein Grün im Weg ist. Messen und markieren Sie die Bohrpunkte gemäß Ihrem Plan (z.B. Abstand der Seilhalter alle 1–2 m horizontal und vertikal). Bohren Sie vorsichtig die Löcher und setzen Sie Dübel und Haken. Spannen Sie anschließend die Drähte oder montieren Sie das Gitter. Achten Sie auf genügend Wandabstand (mind. 5–10 cm), damit Luft zirkulieren kann und die Pflanzen hinter dem Gitter Platz habentruz-naturschutz.org. Prüfen Sie alle Befestigungen auf Festigkeit – sie müssen Wind und später dem Gewicht nasser Pflanzen standhalten. Wenn ein Pflanzkübel an der Wand hängen soll (Fassadenmodul), montieren Sie die Konsole gemäß Anleitung an tragfähigen Punkten.
  5. Pflanzplatz vorbereiten: Jetzt kümmern Sie sich um den Fuß der Begrünung. Falls Sie ins Erdreich pflanzen: heben Sie ein ausreichend großes Pflanzloch aus (mind. doppelt so breit und tief wie der Wurzelballen der Pflanze). Lockern Sie den Boden und arbeiten Sie etwas Kompost ein. Bei hartem Untergrund (verdichteter Boden) evtl. den Bereich mit einem Erdauger oder Spaten tiefgründig auflockern. Falls Pflanztröge genutzt werden: platzieren Sie die Kübel an den vorgesehenen Stellen. Legen Sie eine Drainageschicht (Kies oder Blähton) am Boden des Gefäßes an und füllen Sie hochwertige Pflanzerde ein. Mischen Sie Langzeitdünger unter die Erde, damit die Pflanzen in den ersten Monaten gut versorgt sind.
  6. Pflanzen einsetzen: Nehmen Sie die Kletterpflanzen aus ihren Töpfen und setzen Sie sie ins vorbereitete Pflanzloch bzw. den Kübel. Die Wurzeloberkante sollte etwa auf gleicher Höhe sein wie im Topf zuvor (nicht zu tief setzen). Füllen Sie Erde auf und drücken Sie sie leicht fest. Angießen nicht vergessen: Gießen Sie jede Pflanze durchdringend mit Wasser an, um Erde und Wurzeln gut zu verbinden. Je nach Art können Sie gleich beim Pflanzen einen leichten Rückschnitt vornehmen, um Verzweigung anzuregen (z.B. bei Clematis empfiehlt sich ein Rückschnitt auf ~30 cm, damit sie buschiger austreibt).
  7. Pflanzen anleiten: Führen Sie die jungen Triebe behutsam zur Rankhilfe hin. Binden Sie sie mit weichen Pflanzenbindern oder Gartenschnur locker an, bis sie von selbst Halt finden. Selbstklimmer können Sie direkt an die Wand setzen – dort werden sie sich anheften; geben Sie ihnen aber die Richtung vor, indem Sie Triebe verteilen. Bei einer Living Wall-Installation werden die Pflanzen meist schon in den Modulen eingesetzt – hier entfällt dieser Schritt, dafür sollte die Bepflanzung nach einem Pflanzplan erfolgen (unterschiedliche Arten gemischt).
  8. Bewässerung installieren: Bringen Sie, falls geplant, das Bewässerungssystem an. Ein Tropfschlauch kann z.B. entlang der Pflanzgefäße gelegt und fixiert werden. Schließen Sie ihn an den Wasserhahn an und richten Sie die Zeitschaltuhr ein (z.B. täglich früh morgens 10 Minuten bewässern – je nach Wetter anpassbar). Testen Sie das System und prüfen Sie, ob alle Pflanzen Wasser abbekommen. Wenn Sie manuell gießen: stellen Sie Gießkannen bereit oder einen Gartenschlauch, der die Reichweite hat.
  9. Dokumentation und Förderung abrufen: Machen Sie Fotos von der fertigen Begrünung. Diese dienen als Nachweis für Förderstellen oder einfach zur Kontrolle des Wachstums über die Zeit. Reichen Sie alle nötigen Unterlagen ein, um die Förderung auszubezahlen (in Wien z.B. Abschlussmeldung mit Fotos, Rechnungen etc., gemäß Fördervertrag). Sobald die Behördengänge erledigt sind, können Sie sich ganz dem Grünen widmen.
  10. Nachsorge und Pflege einplanen: Legen Sie einen Pflegeplan fest (siehe nächstes Kapitel für Details). Besonders im ersten Jahr brauchen die Pflanzen Aufmerksamkeit: regelmäßiges Gießen, eventuell Nachdüngen nach einigen Wochen, Kontrolle auf Schädlinge oder Krankheiten. Vereinbaren Sie ggf. mit einer Gärtnerei oder einem Spezialbetrieb einen Pflegeservice, wenn Sie selbst nicht vor Ort sein können (etwa bei größeren Anlagen). So stellen Sie sicher, dass Ihr vertikaler Garten gut anwächst und gedeiht.

Diese Schritte mögen umfangreich wirken, doch viele davon sind einmalige Arbeiten. Ist die Fassadenbegrünung erst einmal angelegt, werden Sie sehen, wie schnell die Pflanzen ihren Weg finden und Ihr Haus in ein grünes Schmuckstück verwandeln. Nun heißt es: dranbleiben mit der Pflege, damit der grüne Erfolg von Dauer ist.

Wartung und Pflege: Aufwand und Verantwortlichkeiten

Auch bei kleinen Begrünungsprojekten – hier ein einzelnes Rankpflanzen-Modul in Wien (#WienBleibtCool) – ist regelmäßige Pflege wie Bewässerung und Rückschnitt wichtig.

Eine wichtige Frage für Hausbesitzer:innen ist: Wie aufwändig ist die Pflege einer Fassadenbegrünung und wer kann sie übernehmen? Die gute Nachricht: Der Pflegeaufwand hält sich in Grenzen, insbesondere bei robusten Kletterpflanzen. Dennoch ist eine Begrünung kein „Self-Service“ – ein gewisses Maß an Betreuung braucht jede grüne Fassade. Hier die wichtigsten Pflegeaspekte:

  • Bewässerung: In den ersten Wochen nach dem Pflanzen ist tägliches Gießen (bei Hitze sogar zweimal täglich) ratsam, bis die Wurzeln angewachsen sind. Später benötigen bodengebundene Pflanzen meist nur bei längerer Trockenheit Wasser, da sie mit ihren Wurzeln tiefere Feuchtigkeit erschließen. Topfpflanzen und modulare Begrünungen hingegen müssen durchgehend bewässert werden. Im Sommer kann das je nach Wetter mehrmals pro Woche nötig sein. Eine automatische Bewässerung reduziert hier den Aufwand erheblich. Denken Sie auch ans Wintermanagement: Laub abkehrender Pflanzen aus den Kübeln entfernen, Bewässerung vor Frost abdrehen.
  • Düngung: Im Freilandboden genügt es oft, im Frühjahr etwas Kompost oder organischen Langzeitdünger oberflächlich einzuarbeiten – die Pflanzen holen sich was sie brauchen. In Pflanztrögen sollte man 2–3 mal pro Jahr nachdüngen (Frühjahr, Sommer, evtl. Herbst) mit einem geeigneten Volldünger, da die Nährstoffe im begrenzten Substrat schneller aufgebraucht sind. Übertreiben Sie es aber nicht: Zu viel Dünger führt zu Geiltrieben (schwaches, weiches Wachstum). Ein ausgewogenes Düngeprogramm fördert Blüten und kräftigen Wuchs.
  • Rückschnitt: Kletterpflanzen können kräftig wachsen – umso wichtiger ist regelmäßiger Schnitt zur Kontrolle. Schnittfrequenz: Meist reicht ein Rückschnitt pro Jahr. Idealer Zeitpunkt ist je nach Pflanze:
    • Spätsommer/Herbst: Rückschnitt nach der Hauptwuchssaison, um die Pflanze “wintersicher” zu machen und vom Dach/Fenster fernzuhalten.
    • Frühjahr: Bei blühenden Kletterern (Clematis, Kletterrosen) oft besser im zeitigen Frühjahr schneiden, um Blüten nicht zu entfernen.
    • Efeu und Wilder Wein sollten spätestens alle 2 Jahre unterhalb der Dachkante gekürzt werden, damit sie nicht in die Dachkonstruktion eindringentruz-naturschutz.org. Auch um Fenster, Rollläden und Lüftungsöffnungen herum ist Auslichten nötig, bevor Triebe hineinwachsentruz-naturschutz.org.
      Schneiden Sie mit einer scharfen Gartenschere alle unerwünschten Triebe ab. Bei dicken Ästen (z.B. älterer Blauregen) kann eine Astschere nötig sein. Wichtig: Sicherheit beim Schnitt! Arbeiten Sie von einer stabilen Leiter oder Bühne, oder ziehen Sie Fachleute hinzu, wenn die Höhe riskant ist.
  • Kontrolle und Reinigung: Mindestens einmal jährlich (etwa beim Schnitt) sollte die gesamte Begrünung inspiziert werden: Sitzen alle Dübel und Haken noch fest? Sind die Rankseile straff oder müssen sie nachgespannt werden? Werden Fassadenteile verdeckt, die man überprüfen muss (z.B. ein verdeckter Blitzableiter oder eine Antenne)? Reinigen Sie ggf. Dachrinnen und Abflüsse in der Nähe der Begrünung von Laub, damit es keine Verstopfung gibt. Entfernen Sie auch abgestorbene Pflanzenteile – z.B. verdorrte Triebe – damit kein unkontrolliertes Material herumhängt. Solche Checks kosten nicht viel Zeit, erhöhen aber die Sicherheit und Langlebigkeit.
  • Winterschutz: Die meisten empfohlenen Kletterpflanzen für Wien sind frosthart. Dennoch tut es manchen gut, wenn man im Spätherbst etwas Mulch auf die Wurzeln gibt (bei bodennahen Pflanzen) oder die Kübel mit Jute umwickelt, um die Wurzeln vor starkem Frost zu schützen. Immergrüne Pflanzen wie Efeu auch im Winter an frostfreien Tagen gießen, da sie Verdunstung haben.
  • Wer soll’s machen? Diese Aufgaben können viele Hausbesitzer:innen selbst erledigen, insbesondere in niedrigen Höhen. Hat man etwa ein Einfamilienhaus oder einen begrünten Erdgeschossbereich, lässt sich Gießen und Schneiden gut selbst managen. Bei größeren Gebäuden oder wenn man nicht vor Ort ist, kann ein Pflegevertrag sinnvoll sein. Gartenbaufirmen oder spezialisierte Gebäudebegrüner bieten Wartungspakete an – z.B. ein bis zwei Pflegedurchgänge pro Jahr, bei denen alles zugeschnitten, gedüngt und die Technik geprüft wird. In der Regel reichen tatsächlich 1–2 Pflegeeinsätze pro Jahr ausstores-shops.de, um eine Fassadenbegrünung in Schuss zu halten. Die laufenden Kosten dafür liegen je nach Größe bei etwa 5–20 € pro m² und Jahrlwg.bayern.de (bei einfachen Rankpflanzen eher im unteren Bereich, bei Living Walls mit Service eher im oberen).

Zusammengefasst: Ist die Begrünung gut geplant und etabliert, beschränkt sich die Arbeit auf gelegentliches Gießen, jährliches Schneiden und Kontrolle. Hier kann man mit Nachbarn kooperieren (z.B. abwechselnde Gießdienste im Urlaub) oder lokale Serviceangebote nutzen. Außerdem schafft die zunehmende Verbreitung von Begrünungen neue Angebote: Wiener Unternehmen spezialisieren sich auf Grünfassaden-Pflege, was es einfacher macht, fachkundiges Personal zu finden. Planen Sie die Pflegeverantwortung vorausschauend einumweltberatung.at, dann bleibt Ihnen die Freude an der grünen Fassade langfristig erhalten – ohne böse Überraschungen.

Politische Perspektive: Förderung und Rahmenbedingungen in Wien

Fassadenbegrünung ist nicht nur Privatsache, sondern auch ein Thema, bei dem Stadt und Bezirk aktiv mitwirken können. Die Politik kann wichtige Anreize setzen, Hindernisse abbauen und durch Förderung die Verbreitung grüner Fassaden beschleunigen. In Wien gibt es bereits einige Maßnahmen – doch was müsste noch getan werden, um private Begrünung wirklich zu boomenden Erfolgen zu führen?

Aktuelle Initiativen der Stadt Wien

Die Stadt Wien gilt im deutschsprachigen Raum als Vorreiter bei der Gebäudebegrünungunternehmen.oekobusiness.wien.at. Bereits jetzt stehen mehrere Unterstützungsangebote bereit:

  • Finanzielle Förderung: Wie bereits erwähnt, fördert Wien straßenseitige Fassadenbegrünungen mit bis zu 10.000 € und begrünte Fassaden auf Privatgrund (z.B. Innenhofseite) mit bis zu 5.000 €ots.at. Diese Zuschüsse decken einen Großteil der Kosten ab – teils bis zu 100 € pro m² Begrünungsflächeumweltberatung.at. Auch Dachbegrünungen werden großzügig unterstützt (bis 30.000 €)ots.at. Neu seit 2024: Selbst Entsiegelungen (Entfernen von Asphalt im Hof und Begrünung) fördert die Stadt mit bis zu 200 €/m²ots.at, da diese Maßnahme die Basis für Grünflächen schafft. Die Fördermittel wurden erst kürzlich erhöht, um noch mehr Anreize zu bieten, und sind im Umweltausschuss des Gemeinderats beschlossen wordenots.atots.at.
  • Beratung und Expertise: Wien finanziert eine kostenlose Erstberatung für alle, die Dach, Fassade oder Hof begrünen möchtenots.at. Diese Beratung wird über DIE UMWELTBERATUNG abgewickelt – Experten kommen auf Wunsch vor Ort oder beraten telefonisch/online, um die besten Begrünungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Zudem gibt es digitale Tools wie den Greening Check von GrünstattGrau, bei dem online der Ist-Zustand des Gebäudes und das Begrünungsziel abgefragt werden und man erste Empfehlungen erhältumweltberatung.at.
  • Bewusstseinsbildung: Die Stadt betreibt Öffentlichkeitsarbeit, z.B. Fotowettbewerbe für die schönsten grünen Fassadenpresse.wien.gv.at, Medienberichte über Vorzeigeprojekte und Beteiligung an Forschungsprojekten. Beispiele für Forschung: In Wien wurde untersucht, wie Wildbienen und Schmetterlinge von Vertikalbegrünungen profitierenumweltberatung.at – mit positiven Ergebnissen, was die ökologische Bedeutung unterstreicht. Solche Studien helfen, weitere Argumente für Begrünung zu liefern und die Öffentlichkeit zu sensibilisieren.
  • Vorbildfunktion & Pflicht: Die Stadt geht mit gutem Beispiel voran, indem eigene Gebäude begrünt werden. Ein bekanntes Projekt ist die Zentrale der MA 48 (Müllabfuhr) am Gürtel, die auf 850 m² Fassadenfläche rund 17.000 Pflanzen trägtsmartcity.wien.gv.at. Auch das Amtshaus in Mariahilf (6. Bezirk) wurde 2021 an der Fassade begrünt, um Klimaschutz praktisch zu demonstrierenpresse.wien.gv.at. Zudem schreibt Wien in neuen Bebauungsplänen oft verpflichtende Begrünung vor – etwa müssen bestimmte Neubauten eine begrünte Fassade einplanenumweltberatung.at. Wichtig: Selbst wenn Begrünung durch Bebauungsplan vorgeschrieben ist, können Bauträger städtische Förderung dafür beantragenumweltberatung.at, damit keine finanziellen Nachteile entstehen.

Trotz dieser guten Ansätze gibt es noch Potential, mehr private Hausbesitzer:innen zum Begrünen zu motivieren. Was könnte die Stadt(Politik) zusätzlich tun? Im Folgenden einige Empfehlungen und Überlegungen aus politischer Perspektive:

Weitere Maßnahmen zur Förderung privater Begrünung

  • Ausbau der finanziellen Anreize: Die aktuelle Förderung ist ein starker Hebel. Wichtig ist, dass sie auch in Zukunft ausreichend budgetiert ist, damit jeder Interessierte tatsächlich Förderung erhält*. Eine mögliche Erweiterung wäre, auch Wartungskosten anteilig zu fördern – z.B. ein Zuschuss für die ersten 3 Jahre Pflege, um die Hemmung vor Folgekosten zu senken. Denkbar wären auch Steuererleichterungen: z.B. eine Absetzbarkeit der Begrünungskosten bei der Grundsteuer oder als Sonderausgabe für Klimaschutz. Für Vermieter könnte eine Begrünung als abschreibbare Investition attraktiver werden.
  • Sammelaktionen und Rahmenverträge: Um die Kosten zu senken und die Umsetzung zu erleichtern, könnte die Stadt Sammelbestellungen koordinieren. Beispielsweise könnte pro Bezirk eine jährliche Aktion “Grüne Fassade” organisiert werden, bei der interessierte Bürger sich anmelden. Die Stadt kauft dann in größeren Mengen Kletterpflanzen, Pflanztröge oder Seilsysteme ein und gibt sie zum Großhandelspreis weiter. Ähnlich wie gemeinschaftliche Baumpflanzaktionen könnte man so die Gemeinschaft stärken. Auch Rahmenverträge mit Fachfirmen sind denkbar: Wien könnte mit ausführenden Firmen Vereinbarungen treffen, dass private Begrünungen zu einem Pauschal- oder Vorzugspreis X pro m² angeboten werden (Qualitätsstandard vorausgesetzt). So wüssten Eigentümer sofort, an wen sie sich wenden können, ohne individuelle Angebote einzuholen – und die Firmen hätten Planungssicherheit durch Volumenaufträge.
  • Bürokratie abbauen, Genehmigungen erleichtern: Aktuell müssen größere Vorhaben (insbes. im öffentlichen Raum oder an denkmalgeschützten Bauten) mehrere Behörden durchlaufen. Hier könnte die Stadt One-Stop-Anlaufstellen schaffen. Zum Beispiel ein “Begrünungscoach” pro Bezirk, der alle nötigen Genehmigungen koordiniert. Kleinere Projekte könnte man gänzlich genehmigungsfrei stellen oder im Meldeverfahren erlauben – d.h. der/die Eigentümer:in zeigt die Begrünung an und kann nach kurzer Frist starten, sofern keine Behörde widerspricht. Speziell für den Denkmalschutz wäre eine flexiblere Linie wünschenswert: Historische Bauten könnten temporär begrünt werden dürfen, wenn reversible Systeme genutzt werden (kein Dauerschaden). Hier könnten Stadt und Bundesdenkmalamt Leitlinien erarbeiten, welche Begrünungsarten zulässig sind, um Eigentümern mehr Sicherheit zu geben.
  • Förderung innovativer Konzepte: Die Stadt könnte Pilotprojekte unterstützen, die über das Standard-Grün hinausgehen – z.B. essbare Fassaden (mit Wein, Kiwi, Obstspalieren), Gemeinschaftsprojekte (Nachbarsgruppen begrünen zusammen eine Häuserzeile) oder Kunst am Bau kombiniert mit Begrünung. Solche Leuchtturmprojekte ziehen Aufmerksamkeit auf sich und motivieren zur Nachahmung. Denkbar wäre auch ein Wettbewerb zwischen Bezirken: Welcher Bezirk begrünt die meisten Fassaden? Mit einem Preis für die Gewinner (z.B. zusätzliche Budgetmittel für Grünraum).
  • Ausbildung und lokale Wirtschaft stärken: Wenn die Nachfrage nach Begrünung steigt, muss auch genügend Know-how vorhanden sein. Wien könnte in Zusammenarbeit mit Fachhochschulen, HTLs und Lehrbetrieben spezielle Ausbildungen oder Kurse für “Gebäudebegrünung” fördern. Dies schafft neue Arbeitsplätze – z.B. spezialisierte Gartenbautechniker:innen für Gebäudebegrünung, die Planung und Umsetzung übernehmenberufslexikon.at. Zudem profitiert das lokale Gewerbe: Von Baumschulen über Metallbaubetriebe (Rankgerüste) bis zu Gartenservices entsteht eine Wertschöpfungskette. Hier kann die Stadt als Vermittler auftreten, z.B. durch Plattformen, wo sich Bürger und geprüfte Begrünungs-Firmen finden (eine Art “Grün-Installateur-Verzeichnis”).
  • Monitoring und Forschung: Die langfristigen Effekte von Fassadenbegrünung auf städtisches Klima und Energie sollten weiter untersucht werden, idealerweise in Wien selbst. Etwa könnte die Stadt Messsensoren an beispielhaften grünen und nicht-grünen Fassaden anbringen, um Temperaturunterschiede zu dokumentieren. Die Ergebnisse – z.B. “Grüne Fassade X hat die Innentemperatur im Sommer um Y °C gesenkt” – sind wertvolle Argumente für die Politik und helfen, Förderungen zu rechtfertigen. Gleichzeitig lernt man, welche Systeme am effektivsten sind, und kann Standards verbessern.

Zusammengefasst kann die Kommunalpolitik durch Geld, Beratung, Vereinfachung und Öffentlichkeitsarbeit maßgeblich dazu beitragen, dass private Fassadenbegrünung zum Massenphänomen wird. Wien hat hier schon viel richtig gemacht, wie die steigenden Förderzahlen belegen (immer mehr Menschen nutzen die Zuschüsse)gruenstattgrau.at. Der Trend ist positiv – jetzt gilt es, ihn zu verstetigen und weiter auszubauen.

Wirtschaftliche Effekte und Chancen

Eine groß angelegte Begrünungsinitiative ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch wirtschaftlich interessant:

  • Lokale Auftragsvergabe: Jeder begrünte Quadratmeter Fassade bedeutet Arbeit für Handwerker, Gärtner, Gerüstbauer. Eine Studie aus Deutschland zeigte, dass die Nachfrage nach Gebäudebegrünung in allen Bereichen wächst und dies neue Marktchancen eröffnetneuelandschaft.de. In Wien könnten lokale Betriebe (vom Gartencenter bis zum Metallbauer) von städtischen Förderprojekten profitieren. Öffentliche Ausschreibungen für Begrünung im großen Stil könnten heimische Firmen bevorzugen.
  • Neue Geschäftsmodelle: Wenn viele Hausbesitzer Begrünung wollen, können Unternehmen Komplettangebote schnüren – vom “Abo” für Pflege bis zur Miete von Pflanzenwänden (ähnlich wie man Klimaanlagen leasen kann). Das schafft dauerhaft Beschäftigung. Wartungsverträge für Grünflächen könnten so normal werden wie der Aufzugsservice im Haus.
  • Tourismus und Stadtimage: Wien ist bekannt für seine Lebensqualität. Mehr Grün in der Stadt – an Fassaden, Dächern, Plätzen – stärkt dieses Image. Begrünte Gebäude können zu Sehenswürdigkeiten werden (man denke an das Hundertwasserhaus als Pionier mit Bäumen auf dem Dach). Grünfassaden in Einkaufsstraßen steigern die Attraktivität und laut Untersuchungen sogar den Umsatz im Handelstores-shops.de. Das wirtschaftliche Umfeld profitiert also indirekt mit.
  • Wertsteigerung von Immobilien: Für private Eigentümer wie auch die Volkswirtschaft interessant: Begrünte Häuser könnten einen höheren Marktwert erzielen. Sie bieten im Sommer ein komfortableres Wohnklima, was Miet- oder Kaufpreise beeinflussen kann. Investitionen in Begrünung sind Investitionen in die Bausubstanz-Lebensdauer (weniger Sanierungsbedarf der Fassade) und in die Energieeffizienz – beides Faktoren, die eine Immobilie nachhaltig wertvoller machen. Politisch könnte man überlegen, dies etwa über Wohnbauförderungen mit zu berücksichtigen.

Insgesamt zeigt sich: Eine Förderung privater Fassadenbegrünung ist nicht nur “nice to have” für die Umwelt, sondern bringt handfeste Vorteile für Wirtschaft und Gesellschaft. Die Politik hat es in der Hand, durch kluge Rahmenbedingungen diesen grünen Aufschwung weiter voranzutreiben.

Argumente für private Eigentümer:innen – Darum lohnt es sich!

Aus Sicht eines Haus- oder Wohnungseigentümers stellt sich natürlich die Frage: Warum sollte ich meine Fassade begrünen? Lohnt sich der Aufwand überhaupt für mich persönlich? Die klare Antwort: Ja, es lohnt sich in vielerlei Hinsicht. Hier die wichtigsten Argumente, die Sie – auch gegenüber etwaigen skeptischen Miteigentümern – ins Feld führen können:

  • Kühlere Innenräume im Sommer: Eine begrünte Fassade hält Hitze effektiv ab. Untersuchungen haben gezeigt, dass Innenräume hinter begrünten Wänden spürbar kühler bleibenclimate-service-center.de. Das kann bis zu mehrere Grad Celsius Unterschied ausmachen. Ihr Haus bleibt also angenehmer temperiert, und Sie sparen im Sommer Klimatisierungskosten. Gerade Dachgeschosswohnungen oder Räume unterm Dach profitieren enorm, wenn z.B. die Giebelwand begrünt ist – die gefühlte Temperatur sinkt deutlich.
  • Einsparung von Heizenergie im Winter: Immergrüne Fassaden (z.B. Efeu, Winterjasmin) wirken wie eine zusätzliche Dämmschicht. Sie reduzieren den Wärmeverlust über die Wände leicht, indem sie einen isolierenden Luftpolster bildenumweltberatung.at. Zwar ersetzt das keine Dämmung, aber es kann Heizkosten reduzieren. Ein Bonus: Wind wird abgehalten, was die Auskühlung der Wand vermindert. So erhöhen Sie die Energieeffizienz Ihres Hauses auf natürliche Weise.
  • Schutz der Bausubstanz und geringere Instandhaltung: Die Pflanzendecke schützt die Fassade vor Regen, Hagel, UV-Strahlung und extremen Temperaturwechselnumweltberatung.at. Dadurch altert Ihr Außenputz langsamer. Risse durch Hitze oder Frost treten seltener auf, die Farbanstriche bleichen weniger aus. Über viele Jahre gesehen kann dies bedeuten, dass Renovierungen seltener erforderlich sind – das spart Kosten. Außerdem bewahrt z.B. dichter Bewuchs die Wand vor Verschmutzung (kein Graffiti, weniger Staubablagerung direkt am Putz).
  • Verbesserter Schallschutz: Haben Sie eine Wohnung an einer lauten Straße? Begrünung kann helfen! Das Laub dämpft den Schallpegel um einige Dezibelumweltberatung.at. Das klingt wenig, kann aber subjektiv ein großer Unterschied sein – störende Geräusche werden “weicher”. Ihre Wohnqualität steigt, Sie schlafen ruhiger bei gekipptem Fenster. Für Büros oder Praxen bedeutet dies ein angenehmeres Arbeitsumfeld trotz städtischer Lage.
  • Schöne Optik und Prestige: Ein begrüntes Haus zieht Blicke auf sich. Die meisten Menschen empfinden bewachsene Häuser als charmant und hochwertigumweltberatung.at. Das kann die Attraktivität Ihrer Immobilie erhöhen – für Mieter, Käufer oder einfach Nachbarn. Viele Hausbesitzer berichten, dass sie durch die Begrünung ein völlig neues Wohngefühl haben: Man fühlt sich verbundener mit der Natur, hat vielleicht sogar Blüten vor dem Fenster und Vogelgezwitscher am Morgen. Außerdem können Sie stolz darauf sein, Teil einer klimafreundlichen Stadtgestaltung zu sein – ein “grünes Haus” hat heutzutage auch einen Imagewert.
  • Wertsteigerung und Marktwert: Zwar gibt es noch keine umfassenden Studien zum Wert begrünten Immobilien, aber Tendenzen zeigen: Nachhaltige Features steigern den Marktwert. Eine Fassadenbegrünung kann ein Verkaufsargument sein (“natürliche Klimaanlage inklusive”) – besonders vor dem Hintergrund steigender Sommerhitze. Investoren achten zunehmend auf Green Building-Aspekte. Ihre Begrünung signalisiert: Dieses Gebäude ist gepflegt, modern und umweltbewusst. Das kann sich in Zukunft in harten Zahlen auszahlen.
  • Fördergelder kassieren – geringes Eigeninvestment: Dank der öffentlichen Förderung (bis zu 10.000 € in Wien)ots.at bleibt von den Kosten oft nicht viel übrig, das Sie selbst tragen müssen. Mit geschickter Planung kann es passieren, dass Sie fast kostenlos eine Verschönerung und Aufwertung Ihres Hauses erhalten. Und sogar wenn Sie etwas investieren: Der langfristige Nutzen (Energieeinsparung, Werterhalt der Fassade) und der Zugewinn an Lebensqualität macht dies wett. Außerdem: Begrünung kann oft Schritt für Schritt gemacht werden. Sie könnten z.B. erst eine Hausseite begrünen und später erweitern – die Kosten verteilen sich.
  • Umweltbeitrag und Zukunftsvorsorge: Abseits der persönlichen Vorteile leisten Sie einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel. Jede grüne Fassade hilft, die Stadt kühler und lebenswerter zu machen. Sie binden CO₂, produzieren Sauerstoff und fördern Artenvielfalt sogar in der Innenstadt. Dieses Bewusstsein, etwas Positives zu tun, erfüllt viele Menschen mit Stolz. Und denken Sie an die Zukunft: Begrünte Städte werden resistenter gegen Hitzewellen sein – Sie sorgen also auch für künftige Generationen vor. Ihre Immobilie wird mit begrüntem Umfeld die kommenden Klimaextreme besser meistern (was z.B. Versicherungen anerkennen könnten).
  • Angenehmes Raumklima und Gesundheit: Pflanzen verbessern die Luftfeuchtigkeit und -qualität. Zwar wirken Fassadenpflanzen vor allem draußen, doch indirekt spüren Sie es drinnen: weniger aufgeheizte Luft, dafür etwas mehr Verdunstungskühle. Das tut dem Körper gut. Zudem wirken Blicke ins Grüne entspannend für die Psyche – selbst wenn es “nur” die eigene grüne Wand ist. Studien zur Stadtbegrünung zeigen, dass Menschen in grüneren Umgebungen Stressreduktion und höhere Zufriedenheit angebenstores-shops.de.

Kurz gesagt bietet eine Fassadenbegrünung eine Win-Win-Situation: Ihr Haus wird schöner, komfortabler und potenziell wertvoller, während Sie gleichzeitig laufende Kosten senken und Gutes für die Umwelt tun. Viele Wiener Eigentümer, die bereits begrünt haben, möchten den grünen Schmuck nicht mehr missen – im Gegenteil, sie erweitern oft die Begrünung, weil sie vom Effekt überzeugt sind. Lassen auch Sie sich überzeugen: Die Argumente sprechen klar dafür, es lohnt sich!

Fazit: Nächste Schritte für Hausbesitzer:innen und Politik

Fassadenbegrünung in Wien hat enormes Potential – jetzt gilt es, dieses Potential auch abzurufen. Hausbesitzer:innen haben die Chance, ihre eigene Immobilie zum grünen Vorzeigeobjekt zu machen, und Politiker:innen können durch kluge Maßnahmen den Rahmen dafür setzen. Zum Abschluss fassen wir konkrete nächste Schritte zusammen:

Für private Hausbesitzer:innen: Wie starte ich mein Begrünungsprojekt?

  1. Informieren und beraten lassen: Beginnen Sie mit einer Informationsrecherche (zum Beispiel diesen Leitfaden lesen 😉). Nutzen Sie die kostenlosen Angebote in Wien – vereinbaren Sie eine Erstberatung bei DIE UMWELTBERATUNG oder machen Sie den Online-Greening-Checkumweltberatung.at. Je mehr Sie über Möglichkeiten, geeignete Pflanzen und Förderungen wissen, desto sicherer können Sie planen.
  2. Machbarkeit prüfen: Gehen Sie um Ihr Gebäude und identifizieren Sie Wände, die sich eignen. Sprechen Sie mit eventuell betroffenen Nachbarn oder Miteigentümern frühzeitig über Ihre Idee. Holen Sie, falls nötig, professionelle Einschätzung (Statik, Denkmalschutz). Prüfen Sie die Fördervoraussetzungen – diese Infos gibt es z.B. auf der Website der Stadt Wienumweltberatung.at. Wenn notwendig, beantragen Sie Genehmigungen (bei größeren Änderungen am Gehsteig oder bei denkmalgeschützten Objekten).
  3. Plan erstellen: Skizzieren Sie den Begrünungsplan – welche Flächen, welches System, wie viele Pflanzen. Holen Sie Angebote ein, wenn Sie mit Firmen arbeiten möchten, oder kalkulieren Sie die Kosten für eine DIY-Variante. Vergessen Sie nicht, mögliche Förderungen schon jetzt zu beantragen, bevor Sie Aufträge vergeben oder Materialien kaufen (die Stadt verlangt oft die Einreichung vor Beginn der Umsetzung).
  4. Umsetzung Schritt für Schritt angehen: Starten Sie mit der Bestellung von Pflanzen und Material oder der Beauftragung einer Firma. Legen Sie einen Zeitplan fest (ideale Pflanzzeiten sind Frühjahr oder Herbst, um den Pflanzen einen guten Start zu gebentruz-naturschutz.org). Führen Sie die Montage der Strukturen und die Pflanzung wie in Kapitel 2 beschrieben durch, oder begleiten Sie die Fachleute dabei, um Ihr Haus und die Begrünung gut kennenzulernen.
  5. Pflege organisieren: Direkt nach der Umsetzung beginnt die wichtigste Phase – das Anwachsen. Stellen Sie sicher, dass in den ersten Monaten regelmäßig gegossen wird (ggf. Urlaubsvertretung einplanen). Notieren Sie sich einen Schnittzeitpunkt (z.B. ersten Rückschnitt im nächsten Herbst). Überlegen Sie langfristig, ob Sie selbst pflegen können oder einen Wartungsvertrag abschließen – letzteres können Sie oft schon beim Bau vereinbaren.
  6. Erfolg genießen und teilen: Freuen Sie sich an Ihrem begrünten Haus! Beobachten Sie, wie schnell die Pflanzen wachsen und welche positiven Effekte auftreten (Raumtemperatur, Vogelbesuch etc.). Dokumentieren Sie den Fortschritt mit Fotos. Scheuen Sie sich nicht, Ihr Projekt publik zu machen – vielleicht beim Fotowettbewerb der Stadt mitmachen oder im Grätzl rumfragen, wer als nächstes begrünen will. Als Botschafter:in der Fassadenbegrünung können Sie andere inspirieren.

Für Stadtpolitik und Verwaltung: Wie Wien noch grüner werden kann

  • Kontinuität in der Förderung sichern: Setzen Sie sich dafür ein, dass die Budgetmittel für Gebäudebegrünung auch in den kommenden Jahren hoch bleiben oder steigen. Die Nachfrage sollte nicht durch begrenzte Mittel ausgebremst werden. Eventuell jährliche Evaluierung: Wurden alle Mittel ausgeschöpft? Wenn ja, argumentieren Sie für Aufstockung – das Geld fließt direkt in Klimaanpassung und kommt der Stadt zugute.
  • Informationskampagnen intensivieren: Trotz vorhandener Angebote wissen noch nicht alle Bürger über die Möglichkeiten Bescheid. Starten Sie z.B. eine stadtweite Kampagne "Wiener Wände werden grün!". Nutzen Sie Bezirkszeitungen, soziale Medien und Infoveranstaltungen, um Eigentümer:innen gezielt anzusprechen. Besonders effektiv: Erfolgsstories aus Wien präsentieren (z.B. “Familie X hat ihr Haus begrünt – das Ergebnis: kühleres Zuhause, Förderung erhalten, alle sind glücklich”). Menschen lernen am besten von Beispielen.
  • Bezirksweise Anlaufstellen schaffen: Richten Sie in jeder Bezirksverwaltung oder Gebietsbetreuung einen Begrünungsbeauftragten ein. Diese Person kann als Schnittstelle dienen – berät, vermittelt Kontakte zu Firmen, koordiniert etwaige Bewilligungen mit Magistratsabteilungen. So hat jede/r Bürger:in einen direkten Draht und fühlt sich an die Hand genommen. Diese Beauftragten könnten auch die Sammelaktionen organisieren (Pflanzensammelbestellungen im Bezirk, siehe oben).
  • Regulatorische Hürden minimieren: Prüfen Sie die bestehenden Bauordnungen und Denkmalschutzregeln auf hinderliche Vorschriften. Könnten kleine Fassadenbegrünungen als bagatellartige Bauvorhaben eingestuft werden, die keiner förmlichen Bewilligung bedürfen? Könnte man im Dialog mit dem Bundesdenkmalamt standardisierte Lösungen vereinbaren (z.B. “Grüne Wände light” für Altbauten mit Auflagen)? Erleichtern Sie außerdem Prozesse wie das Nutzen von öffentlichem Grund: Wenn jemand ein Pflanzbeet am Gehsteig anlegen will, sollte das Verfahren möglichst unbürokratisch und vielleicht sogar kostenfrei sein – schließlich profitiert die Allgemeinheit von jedem Stück Grün.
  • Kooperationen und Innovation fördern: Arbeiten Sie mit Wohnbauträgern, Genossenschaften und der Privatwirtschaft zusammen. Etwa könnten bei Sanierungsförderungen (z.B. thermische Sanierung) Begrünungs-Komponenten mit vorgeschrieben oder bonifiziert werden (“Du bekommst Förderbonus, wenn du auch Fassadenbegrünung integrierst”). Starten Sie Modellprojekte in Gemeindebauten oder Schulen, um zu demonstrieren, wie öffentliche Gebäude ergrünen können. Fördern Sie Start-ups und Initiativen, die neue Begrünungstechniken entwickeln (vielleicht ein Wiener Innovationspreis für urbane Begrünung).
  • Langfristige Strategie entwickeln: Schließlich wäre es sinnvoll, eine stadtweite Gebäudebegrünungs-Strategie zu haben – ähnlich dem Baumpflanzprogramm. Darin könnten Ziele festgelegt werden wie “bis 2030 sollen 50 % der geeigneten Fassaden begrünt sein” oder konkrete Zahlen an installierter Grünfläche. Diese Vision gibt Orientierung für alle Akteure (Planer, Bauherren, Politik) und erlaubt ein Monitoring des Fortschritts. Wien könnte hier – wie schon oft – eine Vorreiterrolle einnehmen und Maßstäbe setzen.

Fazit für die Politik: Jede begrünte Fassade ist ein kleiner Schritt zu einer klimafitten, lebenswerten Stadt. Durch entschlossenes Handeln, attraktive Förderung und den Abbau von Hindernissen kann die Politik tausende private Mini-Klimaprojekte initiieren. Das Ergebnis sind kühlere Straßen, schönere Viertel, zufriedenere Bürger – und Wien bleibt, im wahrsten Sinne des Wortes, cool.

Gemeinsam können Hausbesitzer:innen und Stadtpolitik so die grauen Wände Wiens in lebendige, grüne Oasen verwandeln. Jede*r, der einen Beitrag leisten kann, sollte jetzt aktiv werden. Nutzen wir die Chance, Klimaschutz direkt vor der Haustür umzusetzen – zum Wohle unserer Stadt und aller, die in ihr wohnen.